Mittwoch, 13. Juli 2011

Fremdenfeindlichkeit in der Schweiz nimmt zu

2010 wurden 178 Menschen Opfer rassistischer Übergriffe – 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Viele der Opfer besitzen einen Schweizer Pass. Dies zeigt der neue Bericht der von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) und humanrights.ch

Die wichtigsten Ergebnisse sind: Verbale Beleidigungen im Zwischenmenschlichen haben zugenommen. Aber auch körperliche Angriffe, Einlassverweigerung in Ausgehlokale und Drohungen kamen häufig vor. Zudem sind Benachteiligungen im Wohnungs- und Arbeitsmarkt in vielen Beratungsstellen ein häufiges Thema. Als Beispiel: Eine deutsche Bewerberin erhält auf eine Bewerbung in der Schweiz eine Absage. Darin steht, dass sie sich überschätze, was ihr als Deutsche wohl im Blut läge, sie solle Bescheidenheit lernen.

Häufigster Grund für die Übergriffe ist Ausländerfeindlichkeit. Am meisten betroffen sind dabei Dunkelhäutige. Aber auch Diskriminierungen gegenüber Muslimen und Menschen aus der Balkanregion waren häufiger. Georg Kreis, Präsident der EKR erstaunt diese Entwicklung nicht. «Die Zunahme dieser Fälle ist ein Warnsignal an alle», sagt Kreis. Er kritisiert die ausgrenzende und fremdenfeindliche Stimmung, die von einem Teil der Politiker erzeugt wird. «Dies senkt auch bei Privatpersonen die Hemmschwelle, selbst gegenüber ganzen Gruppen herabsetzend zu handeln», sagt Kreis.

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